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Aufbau der Oboe in 5 Bildern

Die Oboe ist eines der Instrumente mit dem komplexesten Aufbau. In verschiedene Teile gegliedert, gibt es diverse und kompliziert verbaute mechanische Aufsätze. Das Instrument gehört zu den Holzbläsern aber auch Varianten aus anderen Materialien sind bekannt.

1. Die klassische Oboe zeichnet sich durch Hartholz im Aufbau aus

Zum Aufbau einer Oboe gehören klassischerweise drei Hauptstücke, die die drei Hauptteile des Instrumentes darstellen. Hierzu zählen einmal das Oberstück, das Mittelstück und das Fußstück, welches auch Becher genannt wird. Das Oberstück und das Mittelstück werden mit einem Zapfen, der korkummantelt ist, in eine Hülse aus Metall am Mittelstück und Becher gesteckt. Als letztes wird das Mundstück auf das Oberstück gesteckt, damit der Oboist Klang erzeugen kann. Das Material aus dem die einzelnen Stücke gefertigt werden ist in der Regel ein Hartholz wie zum Beispiel Eben- oder Buchsbaumholz. Es gib aber auch Varianten aus Acrylglas, die für extreme Temperaturbedingungen verwendet werden, da das Instrument sonst aufgrund der hohen Belastung durch die Mechanik, reißen kann.

2. Das Instrument verfügt über eine komplexe Mechanik

Die Mechanik einer Oboe zählt zu den komplexesten der Welt der Holzbläser. Üblicherweise besteht sie aus leichtschwingendem Material, wie zum Beispiel Neusilber. Die Mechanik des Instrumentes setzt sich hauptsächlich aus Klappen und Böcken zusammen. Die Klappen schließen die Tonlöcher, wenn man sie bedient. Die Bedienung kann mit der Hand erfolgen oder mit Hilfe von Schließmechanismen, die durch Tastendruck ausgelöst werden. An ihrem unteren Ende haben die Klappen ein Polster, mit dem das Tonloch geschlossen wird. Die Klappe verfügt an diesem Ende über ein Polster, damit das Loch auch wirklich verschlossen wird. Das Polster besteht meistens aus Fischhaut. Es gibt eine große Anzahl an Querverbindungen innerhalb der Mechanik, weshalb sie sehr anfällig für Beschädigungen ist.

3. Das Mundstück erfordert besondere Kenntnisse

Das Mundstück bei der Oboe wird vom Spieler, dem Oboisten, selbst gefertigt. Es erfordert ein hohes Maß an Vorsicht und muss so gut es geht auf die persönlichen Eigenschaften des Spielers abgestimmt sein. Das Mundstück ist entscheidend für die Dauer und die Qualität des Tons, der erzeugt wird und reflektiert das Können eines Spielers in besonderem Maße. Es besteht üblicherweise aus Pfahlrohr und muss zunächst in Wasser eingeweicht werden, damit es zum Spielen genutzt werden kann. Das komplette Mundstück besteht aus einem Metallröhrchen, das mit Kork ummantelt wird, die sogenannte Hülse. Das Holzstück wird auf die Hülse aufgesetzt und festgebunden. Als Binde- und Abdichtmaterial wird entweder eine Drahtzwinge, Teflonband oder Bienenwachs verwendet. Mit einem Schabemesser und einer Schabezunge, schabt der Spieler eine 9 mm lange Bahn in das Holz. Die oberste, dünnste Stelle wird Anspiel genannt, weil hier der Spieler zum Blasen ansetzt.

4. Eine weitere Variante ist die französische Bauweise

Im Aufbau der Oboe gibt es verschiedene Varianten, eine dieser Abwandlungen ist die sogenannte französische Bauweise. Eine Oboe kann automatisch oder halbautomatisch sein. Der Unterschied zwischen beidem ist, dass bei der halbautomatischen zwei Hebel vorhanden sind, mit dem die erste und zweite Oktavklappe manuell geöffnet werden muss. Die Klappen lassen sich nicht getrennt schließen, wenn die zweite geöffnet wird, wird die erste geschlossen. Bei der anderen Variante geschieht dies automatisch. Die halbautomatische Bauweise wird hauptsächlich in Frankreich genutzt, daher der Name Französische Oboe. Sie verfügt in der Regel über ein breiteres Tonspektrum und alternative Griffmöglichkeiten, da im Laufe der Zeit vier zusätzliche Klappen hinzugekommen sind. In den Klappenlagern befinden sich normalerweise Holzpflöcke, die bei der französischen Bauweise durch Metall ersetzt worden sind.

5. Der Becher ist das Fußstück der Oboe

Ein weiteres wichtiges Merkmal des Aufbaus ist das Fußstück der Oboe, auch Becher oder Schallbecher genannt. Der Becher stellt das Ende der Schallröhre dar und ist im Regelfall bei Holzbläsern zylinderförmig. Die Oboe stellt hier eine Ausnahme dar, weil ihr Becher kegelförmig ist. Es gibt das Fußstück in verschiedenen Ausführungen. Zum einen gibt es die Standardausführung, die Sie bei jeder klassischen Oboe finden und zum anderen gibt es einen birnenförmigen Becher, der auch Liebesfuß oder Oboe d'Amour genannt wird. Dieser ähnelt dem Schallbecher des englischen Horns. Das Fußstück hat einen großen Einfluss auf die Klangfarbe des Instrumentes. Ein kegelförmiger Becher klingt hell und offen, wohingegen ein Liebesfuß eher näselnd und gedeckter klingt. Es ist wichtig beim Becher darauf zu achten, dass Sie nach jedem Spielen das Kondenswasser auswischen, weil es sonst zu Beschädigungen des Instrumentes kommen kann.

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