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Aluminium löten - so geht's

Um Aluminium zu löten, brauchen Sie einen starken Lötkolben.
Um Aluminium zu löten, brauchen Sie einen starken Lötkolben.
Das Metall Aluminium besitzt als Baustoff einige sehr nützliche Eigenschaften: Gute Wärme- und Stromleitfähigkeit, geringes Gewicht, leicht bearbeitbar und weitestgehend korrosionsbeständig. Um Aluminium auch löten zu können, muss man die Eigenschaften dieses Stoffes noch etwas besser kennenlernen.

Was Sie benötigen:

  • Lötkolben (ca. 80 Watt)
  • Lötzinn (je nach Einsatzzweck)

Eigenschaften von Aluminium

  • Aluminium besitzt je nach Zusammensetzung eine Schmelztemperatur von 580° - 660 °C. Entscheidend für den Lötvorgang ist aber, dass Aluminium immer von einer nicht sichtbaren Oxidschicht umgeben ist, die erst bei knapp über 2000 °C schmilzt. Damit kann man mit einem Lötkolben diese Schicht nicht durchdringen.
  • Das Lötzinn kann nur eine dauerhafte Verbindung mit dem Aluminium eingehen, wenn es sich direkt mit dem Metall verbindet, die Oxidschicht muss also durchdrungen werden.
  • Da Aluminium ein guter Wärmeleiter ist, muss der Lötkolben eine bestimmte Mindesttemperatur einhalten können, um das Werkstück gleichmäßig heiß zu halten. Der Lötkolben sollte mindestens eine Temperatur von 350 °C erreichen, um die Lötstelle ständig heiß halten zu können und nicht durch die Wärmeableitung des Metalls zu viel Hitze einzubüßen.

Löten trotz Oxidschicht

  1. Will man trotzdem eine Lötverbindung auf Aluminium erreichen, muss die Oxidschicht mechanisch aufgebrochen werden. Hierzu dienen alle Gegenstände mit einer härteren Oberfläche als Aluminium, also z. B. Stahl, Eisen, Diamant usw.
  2. Versucht man, das Lötzinn ohne Vorbereitung auf ein Stück Aluminium zu löten, wird die Verbindung nicht dauerhaft. Das Lötzinn lässt sich nach dem Abkühlen einfach wieder abkratzen. Es gibt jetzt mehrere Methoden, hier eine Lösung zu erreichen.
  3. Man bürstet das zu lötende Stück kurz vor dem Lötvorgang kräftig mit einer Drahtbürste ab. So entstehen sehr viele kleine Risse in der Oxidschicht. Wenn Sie jetzt sehr schnell sind, können Sie eine stabile Lötverbindung auf dem Metall erzeugen. Da Aluminium aber direkt bei Kontakt mit Luftsauerstoff wieder oxidiert, ist diese Variante oft ein Glücksspiel. Wenn Sie jedoch schnell genug waren, bekommen Sie so eine sehr gleichmäßige Lötstelle mit gutem Kontakt zum Werkstück.
  4. Eine Methode, die sicherer eine funktionierende Lötstelle erzeugt ist die, bei welcher Sie, während Sie das Lötzinn auf dem Aluminium mit dem Lötkolben verflüssigen, mit einem Messer (Teppichmesser oder Cuttermesser) durch das flüssige Lötzinn das Aluminium zerkratzen. Diese Methode hat den Vorteil, dass die entstehenden Risse in der Oxidschicht unmittelbar durch Lötzinn verschlossen werden. Allerdings erreichen Sie oft nicht eine solche Vielzahl an Rissen wie bei der Drahtbürstenmethode. Sie sollten daher hier auch nicht bloß 2-3 Kratzer erzeugen - je mehr Risse in der Oxidschicht durch Lötzinn aufgefüllt werden, desto stabiler ist die Lötverbindung.

Lötverbindung zwischen Aluminium und weiteren Werkstücken löten

  • Nachdem Sie eine feste Lötverbindung auf dem Aluminium erzeugt haben, können Sie an diese Lötstelle wie gewohnt z. B. Kabel anlöten. Einfach die Lötstelle erneut erwärmen, bis sich das Zinn verflüssigt und das Kabel in das flüssige Zinn stecken und das Ganze abkühlen lassen.
  • Die Lötstelle auf dem Aluminium wird stabil bleiben, weil die einmal aufgefüllten Risse in der Oxidschicht sich nur dann wieder schließen würden, wenn alles Zinn restlos entfernt werden würde.
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