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Als Einzelgänger leben - so genießen Sie das Leben ohne Anhang

Alleine zu genießen ist eine Herausforderung.
Alleine zu genießen ist eine Herausforderung.
Der Begriff Einzelgänger kennt viele Deutungen: Die Bandbreite reicht vom eher abwertend gemeinten Außenseiter über den sogenannten Eigenbrötler bis hin zum oft bewunderten Individualisten, dem es wichtig ist, seinen Bedürfnissen und Interessen ungehindert und unabhängig von der Verpflichtung für andere nachgehen zu können. Diese Menschen genießen meist ohnehin ihre selbstbestimmte Lebensweise. Aber nicht jeder entscheidet sich freiwillig für ein Leben ohne Anhang.

Nicht jeder ist der geborene Einzelgänger

Jeder Mensch, der alleine lebt, hat seine sehr persönlichen Gründe dafür. Sicher ist die eigene freie Entscheidung für diese Lebensweise eine wichtige Voraussetzung für Zufriedenheit. Doch nicht immer hat sich das unabhängige Leben aus einer selbstbestimmten Wahl heraus ergebensich das Gründe dafür gibt es viele.

  • Die Arbeitsplatzsituation kann dazu führen, dass man eine Stelle in einer anderen Stadt annehmen muss, während der Partner oder die Partnerin am alten Wohnort zurückbleibt. Mit einer Vollzeitstelle im Hintergrund kann es sehr schwierig erscheinen, in einer fremden Stadt Fuß zu fassen und Kontakte zu knüpfen.
  • Eine Trennung vom Partner kann selbst dann mit gravierenden Veränderungen einhergehen, wenn man anschließend im vertrauten Umfeld bleibt, da oftmals mit dem Verlust der Beziehung auch der Kontakt zu einem gemeinsamen Freundeskreis verloren geht.
  • Etwas andere Voraussetzungen sind gegeben, wenn der Lebenspartner stirbt. Zwar bleiben die Kontakte grundsätzlich erhalten, doch gibt es Menschen, die mit Tod und Trauer im Freundeskreis nicht angemessen umzugehen wissen, und sich aus Angst, etwas Falsches zu sagen, zurückziehen. Für den Trauernden kann es jedoch ohne freundschaftliche Unterstützung zunächst allzu schwierig erscheinen, sein verändertes Leben in Angriff zu nehmen.
  • Wenn die Kinder erwachsen sind, stellt sich manchmal heraus, dass die Eltern es über viele Jahre versäumt haben, Gemeinsamkeiten zu pflegen. Diese Vereinzelung in der Ehe kann dazu führen, dass man auch in der neuen Lebensphase aus Bequemlichkeit die alten einzelgängerischen Gewohnheiten beibehält, was im schlimmsten Falle zur Vereinsamung führen kann, während man doch zusammenlebt.

Die ersten Schritte in ein selbstbestimmtes Leben

Auch wenn Ihr Leben als Einzelgänger oder Einzelgängerin nicht einer freien Entscheidung entsprungen ist, und Sie diese Lebensform so bald, wie möglich hinter sich lassen möchten, ist es natürlich sinnvoll, Ihre Tage im Jetzt zu leben und sich in der Gegenwart auch alleine und selbstbestimmt Zufriedenheit zu verschaffen. Hier einige Anregungen für die ersten Schritte.

  • Beginnen Sie damit, sich im Alltag aufmerksam zu beobachten. Selbst wenn Sie davon überzeugt sind, dass Ihre Tage gleichförmig und anscheinend langweilig verlaufen, machen Sie sich die Freude, sich am Abend die Momente zu notieren, die Ihnen tagsüber gut getan haben. Wenn Sie mögen, schreiben Sie dazu, was Ihnen daran am meisten gefallen hat. So werden Sie nach und nach Ihren Bedürfnissen auf die Spur kommen und sie sich ganz gezielt erfüllen können.
  • Sprechen Sie mit sich selbst wertschätzend. Kritisieren Sie sich nicht, wenn ein Tag nicht nach Ihrem Geschmack verlaufen ist. Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht alles in Ihrem Leben in der Hand haben und trotzdem vieles selbst gestalten können. Gönnen Sie sich ein Lob und bringen Ihre Freude zum Ausdruck, wenn Sie sich etwas Gutes gegönnt haben.
  • Bedenken Sie, welche großartige Herausforderung und Chance es ist, seinen Tag selbst zu strukturieren. Dies ist häufig nicht ganz einfach, wenn man es gewöhnt war, sein Leben mit einem oder mehreren anderen Mensch zu teilen. Betrachten Sie Ihr Wochenende als einen Garten, der von Ihnen bepflanzt sein will. Planen Sie nicht zu eng, damit Sie Ihren Freiraum und Ihre Spontaneität genießen können.
  • Gehen Sie in Ihrer Freizeit so oft wie möglich nach draußen und legen auch Ihren Weg zum Arbeitsplatz zumindest teilweise zu Fuß zurück. Bewegung verhilft Ihnen zu einem intensiveren Körpergefühl und Sie nehmen sich eher als Teil Ihrer Umgebung wahr, da auch Sie von anderen wahrgenommen werden. Außerdem entdecken Sie auf diese Weise vieles, was Ihnen sonst vielleicht entgangen wäre, und Ideen für Ihre weitere Freizeitgestaltung bieten kann.
  • Schauen Sie sich im Internet die Angebote Ihrer Stadt an, suchen Sie die Programme der Bildungsstätten heraus und erspüren Sie beim Durchsehen, was Ihnen Freude bereiten würde. Oftmals treten hierbei verschüttete Interessen zutage. Zudem bietet sich durch eine Teilnahme an einem Seminar oder Kurs eine neue Gelegenheit, sich zu erproben. Außerdem ist dies natürlich eine hervorragende Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen.
  • Schließlich ist es wichtig, offenzubleiben und Ihre Neugierde zu fördern. Auch wenn es sich für Erwachsene angeblich nicht gehört, neugierig zu sein, ist es eine der wesentlichen Fähigkeiten, die einer Persönlichkeit bis ins hohe Alter Entwicklung ermöglicht. Folgen Sie also immer wenn möglich „Ihrer Nase“, wenn diese Sie an einen Ort führen möchte, der Ihnen spannend erscheint.
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