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50er-Kleidung selber nähen - Anleitung

Sie benötigen Pünktchenmuster, Tüll und Rüschen für einen Petticoat im Stil der 50er Jahre.
Sie benötigen Pünktchenmuster, Tüll und Rüschen für einen Petticoat im Stil der 50er Jahre.
Für die Winterkollektion 2010 ließen sich Designer (Louis Vuitton und Prada) auch vom Stil der 50er Jahre inspirieren, insbesondere von bauschigen Röcken (Petticoats) und den betonten Taillen. Für eine 50er-Jahre-Party kann man sich leicht stilgerecht selbst Kleidung nähen. Denn allein schon mit dem für die 50er-Jahre-Kleidung so charakteristischen Polka-Dot-Muster lässt sich im Nu der 50er-Jahre-Look heraufbeschwören, selbst wenn Sie nur ein Halstuch mit diesem Muster tragen.

Petticoat und Polka-Dot - die Klassiker der 50er

  • Typisch für den Stil der 50er Jahre ist der Petticoat. Der Petticoat ist ein Unterrock, der sich stark bauscht. Sie brauchen vorzugsweise Perlon- und Nylonstoffe für diese Kleidung aus den 50er Jahren. Die einzelnen "Stufen" des Petticoats besetzen Sie mit Rüschen und Spitzen. Nach unten wird der Petticoat weiter. Der Petticoat wird unter weiten, langen Röcken, die die Taile betonen, getragen, unter Teller- oder Glockenröcken. Das Schnittmuster ist denkbar einfach: ein Riesenteller.
  • Wenn Sie einen Petticoat nähen wollen, müssen Sie einen sogenannten Sattel nähen, das heißt eine schmale erste Stufe in Hüfthöhe und dann drei oder vier weitere Stufen, die nach unten folgen und immer breiter werden. Der Petticoat besteht aus mehreren Lagen Tüll und je mehr er sich bauscht, desto eindrucksvoller ist er. Petticoats waren wie erfunden fürs Rock'n'Roll-Tanzen. Wenn Sie auf eine 50er Jahre-Party gehen, vergessen Sie nicht im Handtäschchen (mit 50er Jahre-Klippverschluss) eine Elvis-Presley-CD.
  • Nähen Sie sich mit Rüschen verzierte Spitzenhöschen (Pettipants), die unter den Petticoats getragen wurden.
  • Zu den Petticoats wurden gerne enge Blusen getragen. Nähen Sie Oberteile, die keinesfalls mit Schulterpolstern ausstaffiert sind, sondern, im Gegenteil, möglichst keine die Schultern betonenden Oberteile. Die Schultern sollten sanft abfallen.
  • Der Mann hingegen sah aus wie ein auf der Spitze stehender Keil (mit breiten Schultern). Komplett und wirklich eine Wucht in einem 50er Jahre-Outfit sind Sie also mit einem solchen Mann an Ihrer Seite (der lässt sich leider nicht einfach so nähen).
  • Außerdem liebte man Verzierungen, sei es eine Blütenbrosche (die Sie aus Stoff nähen können), seien es Schleifchen oder Blumendekor für die Pumps (mit runder Kappe). Mit einer robutsten großen Nadel und/oder Kleber können Sie natürlich leicht selbst Schleifchen auf Pumps nähen oder kleben - am besten im Team-Look, das heißt aus dem Stoff für den Rock gefertigt.
  • Betonen Sie mit Ihrer Kleidung die Taille, die in den 50er Jahren extrem schmal war. Binden Sie sich ein farbenprächtiges, breites (Satin-)Band um die Taille, das Sie mit einer Schleife zubinden. Tragen Sie die Schleife nicht direkt über dem Nabel, sondern weiter seitlich "auf der Hüfte". Auch ein breiter Taillengürtel bewirkt den 50er-Jahre-Look. Wenn es notwendig war, verhalf man sich mit Miedern und Polsterungen zur schmalen Taille.
  • Malen Sie sich mit Edding einen schwarzen Streifen auf eine nicht gemusterte Strumpfhose oder auf die nackte Haut, wie es in den 50er Jahren viele Frauen taten, für die Strumpfhosen noch zu teuer waren. Sie haben sich auf die nackte Haut jene Strumpfhosennähte zeichnen lassen, die heute mit perfektionierter Strumpfhosenfertigungstechnik verschwunden sind.
  • Ein in den 50er Jahren viel getragenes Muster sind gepunktete Stoffe, im sogenannten Polka-Dot-Muster bedruckte Stoffe. Wählen Sie am besten Stoffe mit nicht zu kleinen Pünktchen. In den Jahren des Wirtschaftswunders vermittelte dieses fröhliche Pünktchenmuster Zuversichtlichkeit und Freude. In der Frühjahrs/Sommer-Kollektion 2011 der Designer taucht es wieder öfters auf.

Extras für Kleidung à la Wirtschaftswunderjahre

  • In den 50er und 60er Jahren stritt man sich noch darüber, ob der Unterrock sichtbar sein dürfe. Authentischer im Stil der 50er Jahre ist ein Petticoat, den man über dem Überrock nicht sieht - es sei denn beim Tanzen. Wenn Sie - etwa auf einer 50er Jahre-Party oder zu Fasching - sexy aussehen wollen, dann nähen Sie sich einen Mini-Petticoat, bei dem der Unterrock unter dem Überrock sichtbar wird. Wenn Sie das legendäre Polka-Dot-Muster für den Überrock verwenden, wird man Sie immer noch eindeutig als im 50er Jahre-Stil gekleidet erkennen.
  • Audrey Hepburn machte die Caprihose in den 50er Jahren beliebt. Auch Grace Kelly mit ihrem eleganten Damenstil beeinflusste die Mode und Kleidung der 50er Jahre. Die ideale Frau war eine Frau von Welt, die elegant war. Dazu gehörten in der Farbe aufeinander abgestimmte Accessoires wie Hut, Handtasche, Schal, Handschuhe. Wenn Sie Kleidung im Stil der 50er nähen, statten Sie sich auch mit passenden Accessoires aus.
  • Einerseits wurden Petticoats getragen, andererseits auch enge Bleistiftröcke. Aber sowohl Bleistiftröcke als auch Petticoats wurden vor allem wadenlang getragen. Wichtig ist, wenn Sie Kleidung im Stil der 50er Jahre nähen wollen, dass die Rundungen (Busen, Po, Hüfte) hervorgehoben werden. 
  • In den 50ern waren auch taillierte Kostüme beliebt, mit Schößchen und oft auffälligen, großzügigen Revers. 
  • Typisch für die 50er ist die Blütenkelchlinie (ligne corolle - corolle = Blütenkrone - auch New Look), die Christian Dior 1947 erfand - er sagte, er habe die Blumenfrau erfunden. Dieser New Look beeinflusste die Mode der 50er Jahre.
  • Wenn Sie Kleidung für reifere Männer im 50er-Jahre-Look nähen wollen, dann achten Sie auf breite Schultern und schmale Hüften. Teenager trugen vor allem Bluejeans. Besonders beliebt waren Perlon- oder Nylonhemden. Außerdem trat ein Mann, der sich gut kleidete, nie ohne Hut auf die Straße.
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