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5 Merkmale des Dramas

Mithilfe der wichtigsten Merkmale eines Dramas erkennen Sie schnell, ob beispielsweise ein Film wirklich als ein Drama einzustufen ist oder ob er sich nur einiger Stilmittel des Dramas bedient.

1. Erfinder des Dramas: Aristoteles (aristotelisches Drama)

Das Ende eines Dramas muss nicht zwangsläufig tragisch sein. Aristoteles unterteilte die Dramen in Tragödien und Komödien, mit den gleichen Merkmalen. Es gibt zudem offene und in sich geschlossene Dramen. Die klassische Form ist geschlossen, bildet eine Einheit innerhalb von Zeit, Ort und Handlung. Es gibt keinen Stilbruch oder Stilmix. Der Zuschauer/Leser wird in die Handlung hineinversetzt, indem er auch Zusatzinformationen, Erlebnisse, Träume, Gefühle und den Hintergrund der Charaktere erfährt.

2. Ist "Theater" wirklich ein Merkmal des Dramas?

Das Drama gehört zu den ältesten literarischen Gattungen - wenn man von der griechischen Antike ausgeht. Die Texte wurden in Lyrik verfasst, also in Gedichtform. In dieser Form wurden die Texte als Theaterstücke auf die Bühne gebracht. Daraus entwickelte sich bald auch die Darstellung in Gesangsform. So kam es vermutlich zur Entwicklungsgeschichte der Opern, Operetten und Musicals. Heute werden Dramen auch in anderen Formen verfasst, bspw. in Romanen, Drehbüchern und Hörspielen bis hin zu Videospielen zu finden. Die Merkmale des Dramas bleiben aber trotzdem gleich.

3. Szenenwechsel - die klassische äußere Form als Merkmal

Die übliche äußere Form eines klassischen Dramas erkennen Sie an einer Aufteilung in 3 bis 5 Akte, die wiederum gegliedert sind in verschiedene Szenen oder Auftritte. Es gibt auch Dramen, die als Einakter verfasst sind, dann aber auch in Szenen oder Auftritte gegliedert sind. Die äußeren Merkmale können also verwischen. Die Ursprungsform der griechischen Antike ist der Fünfakter. Diese Form finden Sie sogar in Hollywoodfilmen, wenn Sie sich die Mühe machen, die Handlung nachträglich einmal zu gliedern.

4. Tragödie und Komödie - oder vermischt sich das?

Meistens wird das Drama mit einer Tragik und einem schrecklichen Ende für die Charaktere gleichgesetzt. Doch dem ist längst nicht so. Dramen können trotz aller Katastrophen humorvolle Szenen haben, Komödien sein, gut ausgehen und ein schönes Ende haben - obwohl die gesamte Geschichte traurig ist. Ein gutes Beispiel ist die Geschichte "PS. Ich liebe dich". Das Buch diente als Vorlage zu einem Hollywoodfilm. Die Geschichte ist unendlich traurig, hat aber ebenso viele Momente voller Humor und ein hoffnungsvolles Ende - und alle Merkmale des Dramas.

5. Aufbau und Merkmale des klassischen Dramas

Der Aufbau eines Dramas orientiert sich - selbst in Hollywood - nach wie vor an der aristotelischen Form. Es beginnt mit der Einführung in die Handlung und der Vorstellung der Charaktere. Dann steigert sich die Handlung und es folgt die Darstellung der vorhandenen Problematik. Anschließend spitzt die Handlung sich zu, bis zum Höhepunkt der Problematik und einem Wendepunkt in der Handlung. Danach fällt die Handlung oder flacht ab, es gibt - wie in der Musik - ein retardierendes Moment, ein Hinauszögern, was zur Steigerung der Spannung führt. Schließlich kommt es zur Katastrophe und zum Ende, bei dem sich eventuell eine Lösung ergibt, die auch nur angedeutet werden kann - oder auch gar nicht vorstellbar ist.

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