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Anglizismen - Argumente Pro und Contra

"Ok" gehört ebenfalls zu den Anglizismen.
"Ok" gehört ebenfalls zu den Anglizismen. © Thommy Weiss / Pixelio
In der deutschen Sprache kommen immer mehr Anglizismen vor. Wir möchten Ihnen hier einige pro und contra Argumente beim Gebrauch von Anglizismen aufzeigen. Sie finden hier einige positive, aber auch eine Vielzahl negativer Beispiele.

Positive Beispiele pro Anglizismen

  • Für manche Wörter gibt es im Deutschen keine eindeutige Bezeichnung. Vor allem dann, wenn sie aus dem technischen Bereich kommen. Ganz speziell trifft dies auf die Bereiche Computer, Internet und Handys zu. Obwohl, der Begriff Handy kommt ja eigentlich gar nicht aus dem Englischen, die Bezeichnung ist eine deutsche Erfindung. Im englischsprachigen Raum heißt das Handy unter anderem "mobile" oder "mobile phone".
  • Natürlich gibt es einige Anglizismen, die durchaus sinnvoll sind. Jugendliche benutzen gern das Wort cool. Ein weiterer Begriff, der pro Anglizismen spricht, ist sicher das Wort Jeanshose. Für Jeans gibt es einfach keine passende deutsche Bezeichnung. Auch die Wörter Power und respektive haben es in den deutschen Sprachgebrauch geschafft. Respektive steht für Wörter wie "beziehungsweise" und "oder". Auch der Begriff E-Mail kann nicht durch ein kurzes und zugleich prägnantes deutsches Wort ersetzt werden. Hier müsste man ja von elektronischer Nachricht oder elektronischer Post sprechen. Da ist E-Mail natürlich wesentlich kürzer und zudem auch international verständlich.
  • Sicher ist es auch eine Mode der Zeit, englischsprachige Begriffe zu verwenden. Anfang des 20. Jahrhunderts waren französischsprachige Begriffe in, man sagte beispielsweise nicht Geldtäschchen, sondern Portemonnaie. Der Bürgersteig wurde als Trottoir bezeichnet, der Regenschirm war ein Parapluie (gesprochen Parablü). Sicher werden irgendwann auch die Anglizismen wieder unmodern.

Argumente contra Nutzung englischsprachiger Bezeichnungen

  • Leider wurden im Laufe der Zeit englischsprachige Wörter in deutscher Form gebeugt. Dazu gehören die unschönen Wortschöpfungen geupgradet, upgedatet und gedownloadet. Noch schlimmer klingt die Bezeichnung downgeloadet. Hier sträuben sich manchem Leser sicher die Nackenhaare. Warum sagt man nicht, dass man eine Datei heruntergeladen oder ein Download durchgeführt hat. Vielfach äußern sich Internetnutzer dahingehend, dass Sie eine Datei gedownloadet haben.
  • Für manche Anglizismen gibt es wesentlich schöner klingende deutsche Wörter. Nehmen wir einmal die Kaffee-Pads. Hier könnte man doch statt des englischen Begriffes Pads auch Kissen oder Filter sagen. Ein weiteres Beispiel für unnötige Anglizismen: Biertrinker kaufen gerne mal einen 6er-Pack Bierflaschen. Warum wird in der Werbung von Sixpacks gesprochen?  
  • Ein weiteres negatives Beispiel für Anglizismen ist der Begriff Sale. Früher hieß es Ausverkauf, SSV oder WSV. Warum müssen wir seit einigen Jahren zu einem Sale gehen, wenn wir günstige Schnäppchen ergattern möchten?

Weitere negative Beispiele für Anglizismen

  • Seit einigen Jahren kommt der Begriff Flaterate immer mehr in Mode. Warum heißt es nicht einfach Festbetrag oder feste monatliche Rate? Warum heißt es Webseite oder gar Homepage und nicht einfach Internetseite?
  • Die Deutsche Bahn AG hat in allen größeren Bahnhöfen einen Servicepoint eröffnet. Warum spricht man hier nicht mehr von einem Auskunfts- oder Informationsschalter?
  • Warum rufen wir nicht mehr einen Telefonservice, sondern einen Callservice an, wenn wir beispielsweise einen Versandhandel kontaktieren möchten? Oder warum reden wir nicht mehr miteinander, sondern talken oder halten gar Smalltalk, statt ein Gespräch zu führen?
  • Ein weiterer Begriff, der mittlerweile überall gebraucht wird, sind die Bezeichnungen k.o. und OK beziehungsweise okay. Für letztere beiden Wortvarianten gibt es im Deutschen die Bezeichnungen "gut" oder "in Ordnung".
  • Sicher fallen Ihnen selbst noch viele weitere contra Beispiele gegen die Verwendung von Anglizismen ein. Viele sind teilweise völlig unnötig, da es auch im Deutschen schöne Bezeichnungen hierfür gibt.

Wussten Sie eigentlich, dass sich in den USA immer mehr Menschen über zu viele deutschsprachige Begriffe (Germanism) in ihrer Umgangssprache ärgern? Bestimmt hängt es auch mit der weltweiten Globalisierung zusammen, dass Menschen aller Nationen immer mehr fremdsprachige Begriffe verwenden. Dabei sollten sie ihre Muttersprache aber nicht außer Acht lassen, sondern weiterhin pflegen.

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