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Logopädische Übungen für zu Hause

Logopädische Übungen für zu Hause3:38
Video von Samuel Klemke3:38

Die Logopädie, deren altgriechisches Stammwort "lógos" "Sprechen" bedeutet, wurde zum ersten Mal 1913 in der Bedeutung "Sprecherziehung" genutzt. Der aus Wien stammende Mediziner Emil Fröschels führte 1924 den Begriff für die medizinische Stimmheilkunde ein. Seitdem veränderte sich die Begriffnutzung, sodass heute unter dem Namen Logopädie die medizinisch-therapeutische Schulungsdisziplin zu verstehen ist, die durch Sprech-, Schluck-, Stimm-, Sprach- und Hörübungen die gesundheitlich eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit von Menschen zu heilen sucht. Rehabilative und präventive Logopädie hann durch logopädische Übungen von zu Hause aus sehr gut unterstützt werden.

Was Sie benötigen:

  • Watte
  • Strohhalm
  • Seifenlauge
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Logopädische Übungen sind wichtig

Die Logopädie umfasst die Beratung, Prävention, Diagnostik, Forschung, Rehabilitation und Therapie von Sprechstörungen im Rahmen motorischer Fähigkeiten von Zunge, Lippen und Kiefer,  sowie auch den Sinneswahrnehmungen wie z. B. Akustik und Sehen.

  • Kinder, bei denen sich das Sprechen zeitverzögert und undeutlich entwickelt, könnten an einem Gehörschaden leiden, so wie Kinder, die stets mit geöffnetem Mund atmen, an einer Hals-Nasen-Ohren-Erkrankung leiden können. In jedem Fall sollten Sie bei entsprechenden Auffälligkeiten einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen für die verzögerte, undeutliche Sprachentwicklung bzw. dem abweichenden Atmungsverhalten zu untersuchen
  • In den meisten Fällen wird eine Sprachtherapie durch einen geschulten Logopäden empfohlen, mit dem Hinweis, bestimmte logopädische Übungen für zu Hause aufzugreifen. D. h. Sie unterstützen  die logopädischen Übungen des Therapeuten, indem Sie sie zu Hause ebenfalls anwenden, um Ihrem Kind zu helfen, sich sprachlich gesund ui entwickeln.
  • Nicht nur Kinder können von einer Sprachstörung betroffen sein. Menschen, deren linker Hirnbereich durch einen Schlaganfall beschädigt wurde, stehen vor dem Problem der Aphasie (Sprachstörung). Eine stationäre Rehabilitation und logopädische Übungen werden unumgänglich. Unterstützen Sie die Rückgewinnung der Sprachfähigkeit durch logopädische Übungen von zu Hause aus.
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Lernen Sie logopädische Übungen für zu Hause

  • Logopädische Übungen für zu Hause lassen sich durch Lippen-, Zungen- und Pustebewegungen schnell in den Tagesablauf einbauen. Übungen für die Lippen sind z. B., dass Sie Ihre Lippen zwischendurch spitzen, dann wieder breit ziehen, um sie anschließend erneut zu spitzen. Oder Sie spitzen die Lippen und zeigen aus dieser Stellung heraus die Zähne. Pusten Sie zwischenzeitlich mit gespitzten Lippen.
  • Strecken Sie im Wechsel die Unterlippe über Ihre Oberlippe und Ihre Oberlippe über die Unterlippe. Ziehen Sie Ihre Lippen in den Mundbereich, um sie dann wieder nach außen "platzen" zu lassen. Beißen Sie sich im Wechsel auf die Ober- und Unterlippe und pusten Sie anschließend Ihre Wangen auf, um dann die Luft von der einen Wangenseite zur anderen zu pumpen. Zehen Sie nach dem Ausblasen der Luft die Wangen wie zu einem "Fischmund" ein.
  • Strecken Sie Ihre Zunge schnell heraus und ziehen sie wieder zurück. Bewegen Sie Ihre Zunge im Mundraum hin und her. Versuchen Sie, mit Ihrer Zunge Ihr Kinn oder Ihre Nase zu berühren. Lecken Sie in Kreisbewegungen mit der Zunge Ihre Lippen ab. Probieren Sie ein la-la-la, indem Sie die Zunge an die Schneidezähne legen und mit dem Kiefer herunterfallen lassen. Rollen Sie die Zunge auf und stecken Sie sie einmal links und einmal rechts in die Wangentasche. Versuchen Sie zu schnalzen.
  • Pusten Sie einen Wattebausch herum, pusten Sie Kerzen aus immer größer werdenden Abständen aus. Pusten Sie mit einem Strohhalm in Seifenlauge, um Blasen entstehen zu lassen.

Logopädische Übungen mit Kindern

Die geöffnete Mundatmung bei Kindern kann zu Zahnfehlstellungen und Aussprachestörungen führen. Unterstützen Sie eine gesunde Atemhaltung mit logopädischen Übungen für zu Hause. Wichtig ist, dass Ihr Kind Spaß dabei hat, indem sich zwischen Ihnen ein Spiel entwickelt. Schlagen Sie Ihrem Kind z. B. kleine "Wettbewerbe" vor, z. B.:

  • Wer kann länger den Mund zu halten und durch die Nase atmen? Geben Sie Ihrem Kind den Tipp, dass es leichter geht, wenn es seine Zungenspitze im Mund oben an den Gaumen legt. Schlagen Sie dann ein "Puste-Tennis" vor. Markieren Sie die Tischmitte eines kleinen Tisches und pusten Sie sich gegenseitig einen Wattebausch zu.
  • Spielen Sie mit Ihrem Kind "Fliegender Teppich", indem Sie ein Tempotuch in seine einzelnen Lagen aufteilen und eine Lage über Ihre Gesichter legen. Nun pusten Sie und Ihr Kind, jeder für sich den "Teppich" hoch. Oder Sie spielen die "Fahne im Wind". Dabei halten Sie einen Taschentuchzipfel fest und pusten gegen die herunterfallende "Tempofahne". Oder spielen Sie "Dunkelheit", indem Sie versuchen, Kerzen auszupusten.
  • Kinder lieben Wasserspiele. Legen Sie drei Teelichter auf eine flache Wasserschale und pusten Sie die Teelichter hin und her, ohne Lichter auszupusten. Nehmen Sie eine Dose Seifenblasen und pusten Sie um die Wette. Spielen Sie, wer den Bleistift länger zwischen Oberlippe und Nase halten kann oder wer die Salzstangen ohne die Zähne zu nutzen, nur mit den Lippen in den Mund holen kann.
  • Lassen Sie Ihr Kind immer durch einen Strohhalm trinken. Damit Ihr Kind mit der Zunge seine Lippen in Kreisbewegungen ableckt, tunken Sie diese zunächst in einen Mohrenkopf, a la:  "Wer wird sauberer?" Kaufen Sie Brausepulver und lassen Sie Ihr Kind dieses mit der Zungenspitze aufnehmen, das Prickeln der Brause macht Ihrem Kind seine Zungenspitze bewusst. Schnalzen Sie, wie die Pferde bei einem "Pferderennen".
  • Balancieren Sie Rosinen mit ausgestreckter Zunge durch den Raum und erschweren Sie die Übung, indem die Zunge heraus- und hereinfahren muss. Motorischen Übungen, wie z. B. kneten, malen, schneiden, unterstützen die motorische Entwicklung der Sprachorgane.



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