Alle Kategorien
Suche

10 Knoten für das Klettern bei Outdoor-Aktivitäten - eine Anleitung

So sieht ein Kreuzknoten aus.
So sieht ein Kreuzknoten aus.
Die Knoten sind mit das Wichtigste beim Klettern. Es gibt sehr viele verschiedene Knoten, wobei für Outdoor-Aktivitäten vor allem die verschiedenen, funktionalen Knoten von Interesse sind.

Was Sie benötigen:

  • Seil
  • Bandschlingen
  • Karabiner

Bei den funktionalen Knoten, werden verschiedene Knotenarten unterschieden. Das sind zwar keine festgelegten Kategorien, weil einige Knoten mehrere Funktionen haben, die Bezeichnungen helfen aber beim Grundverständnis.

Knoten zur Befestigung und Verbindung

  • Grundlegend sind natürlich die Befestigungsknoten, deren einfachste Form der Kreuzschlag ist. Das ist eigentlich der Knoten, den alle Menschen machen, wenn man ihnen ein Seil gibt. Also: Seilende 1 über Seilende 2 legen, durch die Schlaufe ziehen, anziehen, fertig.
  • Ein anderer Befestigungsknoten ist der Ankerstich, bei dem eine Schlinge um etwas gelegt wird, dann werden beide Enden des Seils durch die Schlinge gezogen. Er hält nur sicher, wenn beide Seilenden in gleicher Art belastet werden.
  • Der Schleifknoten ist ein Befestigungsknoten, der ein gespanntes Seil so sichert, dass es auch unter Spannung wieder gelöst werden kann. Dazu wird ein Seil durch eine Schlaufe geführt, sodass sie bei Zug an einem Seilende blockiert und bei Zug am anderen Seilende aufgezogen werden kann. Das eine Ende eines Kreuzschlags, wird also als Schleife zurück durch den Knoten geführt.
  • Ein wichtiger Verbindungsknoten ist der Kreuzknoten, mit ihm werden zwei Seile verbunden. Dazu werden beide Seile als Schlinge übereinandergelegt, mit dem einen Seil wird dann ein Ankerstich um das andere Seil geschlungen, dann werden die jeweils zwei Seilenden auseinandergezogen, bis die Schlingen ineinander liegen. Ein Kreuzknoten kann gelöst werden, indem Sie eines der beiden Seile gerade auseinanderziehen. Dabei schlägt das andere Seil wieder in den Ankerstich um, der vom anderen Seil abgezogen werden kann.
  • Auch der einfache Spierenstich ist ein Verbindungsknoten, mit dem zwei Seile verbunden werden. Dazu werden zwei Seile gegenläufig nebeneinandergelegt, dann wird das erste Seilende im entgegengesetzten Kreuzschlag um das zweite Seil herum geknüpft, mit dem zweiten Seilende wird ebenso verfahren. Wenn Sie die Seile jetzt auseinanderziehen, laufen die beiden Kreuzschläge gegeneinander, mit erhöhtem Zug zieht sich der Spierenstich immer fester zu.

Klemmknoten und Knoten zur Verhinderung des Rücklaufs

  • Klemmknoten befestigen ein Seil an einem anderen und lassen sich verschieben, wenn keine Last anliegt. Wie der Bachmannknoten oder Karabinerklemmknoten. Das dünnere Seil wird in einer Schlaufe um den Rücken des Karabiners gelegt, der Karabiner wird neben das Tragseil gelegt und beide Seilenden werden um das tragende Seil herum mehrere Male durch den Karabiner geführt. Je mehr Umrundungen es sind, desto besser klemmt der Klemmknoten bei Belastung.
  • Für den Kreuzklemmknoten brauchen Sie neben dem tragenden Seil eine Bandschlinge, also ein Stück mit zwei Schlaufen an den Enden. Die Bandschlinge wird in mehreren Umrundungen korkenzieherartig um das Tragseil gelegt, dann wird die obere Schlaufe durch die untere gezogen. Auch hier gilt: Je mehr Umwicklungen, um so stärker ist die Klemmwirkung.
  • Rücklaufsperren bewirken, dass ein Zugseil durch den Karabiner durchgezogen werden kann, das Lastseil jedoch bei Zug blockiert wird. So der Gardaknoten, bei dem ein Seil in spezieller Art durch zwei nebeneinanderhängende Karabiner geführt wird. Dabei wird das Zugseil um beide Karabiner herumgeführt, sodass es einmal durch den ersten Karabiner geht, dann wird es zwischen den Karabinern rausgeführt. Das Lastseil läuft darüber durch beide Karabiner. Wird es belastet, werden beide Karabiner zusammengezogen und das Zugseil wird blockiert.

Rutschende Knoten und Einfindeknoten

  • Rutschende Knoten sind lose Knoten, sie lassen das Seil durch den Knoten laufen, wenn an einer Seite eine Last anliegt. Sie dienen der Sicherung des Kletternden. Der Wichtigste der rutschenden Knoten, ist der Halbmastwurf. So wird er gebunden:
  1. Seilende 1 nach links über Seilende 2 legen und hinter Seil 2 wieder nach rechts führen.
  2. Der Karabiner wird jetzt gleichzeitig um die Schlaufe und das, nach rechts weglaufende Seil 1, also um die parallel zueinander liegenden Bögen, eingeklinkt und zugeschraubt.
  3. Dann wird Seil 2 angezogen und Seil 1 nach oben geführt. Der Halbmastwurf sollte umschlagen, d. h. bei abwechselndem Zug an den Seilenden die Form ändern.
  • Einbindeknoten werden benutzt, um z. B. eine Öse fest an einem Seil zu befestigen. Der bekannteste Einbindeknoten ist der Sackstich, bei dem das Seilende doppelt genommen wird und zum Kreuzschlag geknotet wird. Der Sackstich ist ein guter Anfängerknoten, da er sehr einfach zu erlernen ist, zieht sich aber bei Belastung sehr fest und ist anschließend nur schwer zu lösen.


Der sicherheitsbewusste Kletterer übt seine Knoten so lange, bis er sie auch knüpfen kann, wenn er gerade mit dem Kopf nach unten und gebrochenen Fingern bei minus 25 Grad in einer Gletscherspalte hängt. Auch wenn man sich solche Situationen überhaupt nicht vorstellen mag, üben viele Outdoor-Aktivisten vor dem Fernseher ständig ihre Knoten. Natürlich sollten Sie während der Lernphase und in der Anfangszeit jeden Knoten von einem Knotenkundigen überprüfen lassen. Später erfolgt eine gegenseitige Kontrolle der Partner.

Teilen: